In seinem Aufsatz erzählt Pfarrer Pauls Iskraut aus Potsdam von der vierwöchigen Reise eines Posaunenchores (vom 30.09. bis 29.10.1930).

Anlass zur Reise, die über Köln und Paris nach Madrid und schließlich über die Schweiz (Genf und Basel) zurückführte, war die Einladung eines Pastor Fliedner (dem Leiter des Evangelisationswerks in Madrid) dazu.
Unsere Mutter und Oma Hildegund (Fräulein Albrecht) durfte als Dolmetscherin begleiten und feierte währenddessen ihren 21. Geburtstag in San Sebastian, der sie – wie es zu lesen steht – „majorenn“ (veraltet für volljährig) machte.

Der gesamte Bericht kann hier studiert werden …
ACHTUNG: Das Öffnen des Dokument dauert etwas aufgrund seiner Größe.
Zweites ACHTUNG: Der Nachkomme des Autors Eberhard Iskraut gestattet eine Nutzung dieses Berichts auf dieser Erinnerungshomepage. Eine Weiterverbreitung dieses Dokuments hat er jedoch untersagt (so Hildegunds Neffe Michael Albrecht).

Während der Berichtslektüre erinnerte ich (Sabine Möller), dass mir die Oma erzählt hatte, wie ungern sie in Spanien das Wort Kuhlo laut nutzen wollte. Auf Spanisch bedeutet culo Hinterteil.
Doch hatte sich ein Johannes Kuhlo für die evangelische Posaunenchorbewegung sehr verdient gemacht (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Johannes_Kuhlo).
Tochter Lisbeth: „Wichtig war die Reise meiner Meinung nach für Hildegund, weil sie sieben Jahre nach dem Tod ihres Vaters sein Grab wieder aufsuchen konnte und die Stätten ihrer Kindheit wieder besuchen konnte. Außerdem konnte sie mal wieder Spanisch sprechen, das war zwar nicht die Sprache der Familie aber außerhalb der Familie haben sie wohl oft Spanisch gesprochen. Es war auch die letzte Gelegenheit, Madrid zu sehen, erst hatten sie nicht genug Geld dafür und dann hatte die DDR keinerlei Kontakte zu dem faschistischen Franco-Regime in Spanien, nicht einmal Briefe waren erlaubt. Zu den Verwandten in Spanien gab es nur ein paar Kontakte über ihre Geschwister in Westdeutschland.
Das einzige Mal, dass Mutter ihre Spanischkenntnisse nutzen konnte, war als nach dem Militärputsch in Chile chilenische Studenten nach Mittweida kamen. Na, und nach der Wende war ihr nicht mehr nach Reisen zu Mute. Schade.“